Auch Kinder mit Handicap wollen ihre Umwelt erkunden und sich möglichst selbständig fortbewegen. Die Freude an der Mobilität beeinflusst die sensomotorische und psychosoziale Entwicklung. Die frühzeitige Versorgung mit einem Rollstuhl verhilft ihrem Kind zu Unabhängigkeit, neuen Erfahrungen und der Auseinandersetzung mit seinem sozialen Umfeld.
Alle reden von Inklusion: Mit den „gesunden“ Kindern spielen, lernen und herumtollen. Das wünschen sich körperbehinderte Jungen und Mädchen in ganz besonderem Maße. Ein passender und mitwachsender Rollstuhl ist das beste Mittel, dass sich Ihr Kind zugehörig und nicht ausgeschlossen fühlt.
Ein Rollstuhl sollte immer zusammen mit dem Arzt und dem medizinischen Fachpersonal ausgewählt werden. Diese wissen am besten, welche Funktionen speziell für Ihr Kind sinnvoll sind. Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Gerät stellen sich folgende Fragen:
- Wie alt ist das Kind? Braucht es einen Kinderrollstuhl für die ganz Kleinen oder einen Kantelrollstuhl als Kombination zwischen Buggy und Aktivrollstuhl?
- Welcher Behinderungsgrad liegt momentan vor, was ist in naher Zukunft zu erwarten?
- Wie lässt sich möglichst große Beweglichkeit wiederherstellen, welche Restaktivitäten gilt es zu mobilisieren?
- Wo wird der Rollstuhl eingesetzt? Im Haus, auf der Straße, im freien Feld?
- Soll der Rollstuhl starr oder faltbar sein?
- Soll der Rollstuhl durch eine Betreuungsperson geschoben, durch das Kind mit der Hand oder elektrisch betrieben werden?
- Soll der Rollstuhl Platz für medizinische Geräte und Schläuche haben?
- Braucht es eine Sonderanfertigung oder spezielles Zubehör?
Das Angebot an Kinderrollstühlen ist fast unüberschaubar groß. Um den „Richtigen“ auszuwählen, in dem sich Ihr Kind wohlfühlt und den Sie als Betreuungsperson gut handhaben können, sollte er auf jeden Fall folgende Funktionen aufweisen:
- Einen Speichenschutz an den Hinterrädern, der die Finger schützt
- einen Reifenschutz zwischen Armlehne und Antriebsrad, der Verletzungen verhindert
- höhenverstellbare Schiebegriffe die es Ihnen erlauben, den Rollstuhl aufrecht zu schieben
- einen Kippschutz, der das Zurückkippen des Rollstuhls verhindert
- eine Ankipphilfe, die das Überwinden von Gehsteigen erleichtert
- ein Sitzkissen – ob weich oder fest – das Ihrem Kind eine gute und bequeme Sitzhaltung ermöglicht.
- ein geeignetes Rückensystem (Anpassrücken, fester Rücken mit seitlicher Unterstützung, Rückenschale), das mit dem Berater besprochen werden sollte.
Empfohlene Hersteller:
(Liste nicht abschliessend, die Reihenfolge der Auflistung stellt keine Bewertung dar)
- Thomashilfen, Bremervörde
- Hoggi GmbH, Ransbach-Baumbach
- reha team (in vielen Sanitätshäusern Deutschlands)
- SORG Rollstuhltechnik, Oberhausen-Rheinhausen
- Sunrise Medical, Malsch/Heidelberg
- PRO ACTIV Reha-Technik GmbH, Dotternhausen
- Ottobock, Duderstadt